Joschua's Leserbrief 8:


Es gibt für alles im Leben den passenden Moment


 

Alles ist zyklisch. Alle Dinge sind zyklischer Natur - einschließlich des Lebens selbst. Dieses Verständnis vom Leben des Universums wird uns helfen, das Leben des Universums in uns zu verstehen. Wenn wir verstehen, dass alles zyklisch ist, können wir den Prozess unseres Lebens mehr genießen und brauchen ihn nicht nur zu erdulden. Alle Dinge bewegen sich zyklisch. Das Leben hat einen natürlichen Rhythmus, alles bewegt sich in diesem Rhythmus und alles bewegt sich in diesem Fluss. So steht schon in der Bibel geschrieben: „Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“. Wenn wir dies verstehen, sind wir weise und wer dies zunutze macht, ist verständig.

 

So gibt es z.B. eine Zeit der Aktivität und eine Zeit der Inaktivität, eine Zeit für rege geistige Tätigkeiten und eine Zeit für besinnliche seelische Tätigkeiten. Um den wahren Rhythmus des bewussten Lebens zu erleben, gehört es für uns dazu, dass wir uns auf unsere Gefühle einlassen. Lassen wir los vom geistigen, materiellen Leben und besinnen auf unsere Gefühle. Unsere Gefühle führen uns zu dem passenden Moment für eine Aktivität oder eine Inaktivität in unserem Leben. Wenn wir glücklich und zufrieden sein wollen, dann streben wir keine Ziele oder Erfolge vorsätzlich mit unserem Geist an, sondern warten mit Geduld und Zuversicht auf den passenden Moment etwas in unserem Leben an Sein, Tun oder Haben umzusetzen. Glück und Zufriedenheit bilden sich nur über bewusst erlebte Handlungen und bewusst gelebte Gefühle im innersten eines jeden Menschen (Hinweis: Das Himmelreich ist inwendig in uns).

 

Die gefühlte Realität eines jeden Menschen ist einzigartig und entspricht immer nur seinem individuellen Bewusstsein. Trachten wir daher niemals mit unserem Geist danach, etwas zu sein, etwas zu tun, oder etwas zu haben wie jemand anders – es könnten sich für uns niemals wahre Gefühle wie Glück und Zufriedenheit einstellen. Vertrauen wir uns aber unserer Seele und deren Gefühlen an, dann werden wir immer die passenden Entscheidungen in unserem Leben treffen, die uns zu wahrem Glück und zu wahrer Zufriedenheit führen. Selbst wenn einmal dunkle Wolken über unser Leben hinwegziehen, vertrauen wir weiterhin unseren Gefühlen und sind gewiss, dass alles zum Besten für uns geleitet wird.

 

Die Zyklen und Rhythmen des Lebens verstehen im allgemeinen Frauen besser als Männer. Frauen leben in der Regel ihr ganzes Leben nach einem Rhythmus. Sie befinden sich mit dem Leben selbst im Rhythmus. Somit sind Frauen fähiger, im Fluss des Lebens zu bleiben, als Männer. Männer wollen anschieben, ziehen, Widerstand leisten und den Fluss dirigieren. Frauen fühlen und erfahren dagegen den Fluss des Lebens - verschmelzen dann mit ihm, um Harmonie herbeizuführen. Eine Frau hört die Melodie der Blumen im Wind. Sie sieht die Schönheit des Ungesehenen. Sie fühlt das Zupfen, das Ziehen und Drängen des Lebens. Sie weiß, wann Zeit ist, zu laufen und Zeit zu ruhen, Zeit zu lachen und Zeit zu weinen, Zeit festzuhalten und Zeit loszulassen. Die meisten Frauen verlassen ihre körperliche Hülle am Ende des jeweiligen Lebens auf würdevolle Weise. Die meisten Männer kämpfen gegen dagegen an.

 

Dies sind allgemeine Betrachtungen, die in der Regel auch so zutreffen. Natürlich gibt es da auch Ausnahmen. In jedem Mann kann z. B. vermehrt das Weibliche vorhanden sein und in jeder Frau kann auch vermehrt das Männliche vorhanden sein, was dann zu einem anderen Resultat und Aspekt des Lebens führt. Aber wenn wir uns das Leben anschauen, wenn wir uns eingestehen, was wir sehen und gesehen haben, dann merken wir vielleicht, dass an deren Betrachtung etwas Wahres ist. Diese Betrachtungsweise führt uns dann evtl. zu dem Schluss, dass Frauen besser sein müssten als die Männer. Und, ist dem so? ... Nein! - nicht besser nur anders. Und genau so verhält es sich mit allen anderen Dingen im Leben. Wer sich im Fluss des Lebens befindet und dem Fluss des Lebens vertrauen schenkt, wird die sich ergebenen Ereignisse und Erlebnisse nicht vordergründig nach „besser“ oder „schlechter“ beurteilen.

 

Yin und Yang sind Bestandteile des herrlichen Rhythmus des Lebens. Der eine Aspekt des „Seins“ ist nicht „perfekter“ oder „besser“ als der andere. Beide Aspekte sind ganz einfach und auf wunderbarerweise eben nur Aspekte. In der Betrachtungsweise des „Seins“, also in Betrachtungsweise unserer „Seele“, sind wir objektiv betrachtet nur eine Form und Variante, die nur zum Zwecke der Erfahrungen die eine (z. B. weibliche) oder die andere (z. B. männliche) Form oder Variante für das jeweilige Leben erwählt. Nur wir Menschen fällen dazu unser Urteil. Aber in der objektiven Wirklichkeit gibt es das nicht. Es gibt nur das, was ist – und was wir zu sein wünschen. Somit ist heiß nicht besser als kalt, oben nicht besser als unten. Auch weiblich ist nicht besser als männlich und somit ist die Frau auch nicht besser als der Mann. Es ist einfach, was es ist. Genauso wie wir sind, was wir sind. Und wir sind so, weil wir uns so erwählt haben, damit wir in dieser Form oder Variante ganz spezielle Erfahrungen machen, die wir nur so machen können.

 

Haben wir Vertrauen zum Fluss unseres individuellen Lebens und leben ein bewusstes Leben im Rhythmus des Lebens, dann erleben wir die wahren Zyklen des Lebens, aus denen sich für uns auch immer wieder der passende Moment ergibt. Mit diesem Bewusstsein erleben wir unser wahres Sein, Tun und Haben in diesem Leben, das uns glücklich und zufrieden macht.