Joschua's Leserbrief 5:


Sorge dich nicht, lebe! - Oder: Ist nicht das Leben mehr den die Speise?


 

Wenn wir in unserem Leben wahres Glück und wahre Zufriedenheit erlangen möchten, dann funktioniert das nur, wenn wir bewusst leben und aufhören uns um unserer Leben zu sorgen. Ein bewusstes göttliches Leben ist frei von Sorgen und wird einfach gelebt, nach meinem Lebensmotto: Leben einfach – einfach leben!

 

Suchen wir nicht im „Materiellen“ den Sinn für unser Leben – wir werden ihn dort nicht finden und werden auf dem Weg auch nicht glücklich und zufrieden. Wenn wir schon einmal bei dem Begriff „Sinn“ angelangt sind, stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt einen Sinn für unser Leben? Grundsätzlich müssen wir dazu wissen, dass es aus der Betrachtungsweise Gottes, dem ganzheitlich göttlichen Bewusstsein, keine Vorgabe als Sinn für unser Leben gibt – außer dem, den wir unserem Leben selber geben. Wir selbst entscheiden darüber, wer wir in diesem Leben sein wollen und welch einen Sinn wir damit bezwecken. Im Bezug dazu können wir alles sein, alles tun und alles haben, was immer wir uns wünschen und erwählen.

 

Abgesehen davon, dass wir alles sein, tun und haben können, machen wir Menschen uns viel zu viel Gedanken um unser Leben und um den Sinn unseres Lebens. Unser Leben ist viel zu sehr geprägt von Begehren, Sorgen und Ängsten – und das deshalb, weil wir Menschen das Leben in einem festen Zeitraum sehen, welches mit dem Tod endet oder enden könnte. Und da wir das Leben in diesem begrenzten Zeitraum sehen, sind wir immer bemüht um unser materielles Sein, Tun und Haben.

 

Leben wir einfach ein unbeschwertes Leben, mit der Gewissheit, dass wir zwar alles sein, tun und haben können, was wir uns wünschen, es aber zu einem erfüllten Leben nicht benötigen. Wir sind zwar hier, um in Verbindung mit dem Sein, Tun und Haben unsere persönlichen Erfahrungen zu machen und darüber letztendlich erfahren wer-wir-wirklich-sind, aber nicht in der Form, dass wir all das zu sehr begehren und unser Leben davon abhängig machen. Denn wenn wir das tun, wird damit der Weg zu unserem inneren Selbst versperrt und erfahren nicht innerhalb unseres Lebens, welch wunderbar göttliche Wesen wir sind - und damit wäre der Sinn des jeweiligen Lebens verfehlt.

 

Da es in der spirituellen Lehre mehrere Wahrheiten gibt, die häufig schon von anderen Meistern, Lehrern oder sonstigen erleuchteten Personen gesagt oder niedergeschrieben wurden, bleibt einem selbst manchmal im Bezug zu einem Thema nur die Möglichkeit, die eine oder andere Wahrheit zu wiederholen. So möchte ich zu diesem Thema erneut auf die Bibel hinweisen, dort auf das Wirken Jesus eingehen und Worte von ihm verwenden, die ich aber noch mit eigenen Gedanken erweitert habe:

 

Ich sage Euch, sammelt nicht vergängliche materielle Schätze auf Erden, die von Motten und Rost gefressen und von Dieben gestohlen werden. Sammelt Euch lieber ewig andauernde Schätze des Himmels, die von keinen Motten und Rost gefressen und keinen Dieben gestohlen werden können – aber euer jetziges Leben wahrhaft bereichern. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht das ewig göttliche Leben lieben und dienen und gleichzeitig euer begrenztes materielles Leben. Darum sage ich Euch: Sorgt nicht für euer Leben, was ihr essen, was ihr trinken und was ankleiden werdet. Ist nicht euer Leben mehr den die Speise und euer Leib mehr denn die Kleidung?

 

Sorgt Euch auch nicht um Euer Sein, Tun und Haben, in dem ihr Euch fragt: „Was für eine Tätigkeit werde ich ausüben, werde ich einen geeigneten Beruf finden, in dem ich mich Selbstverwirklichen kann und beruflichen Erfolg habe, was für einen Lebensgefährten werde ich erwählen, was für Kinder und wie viele Kinder werde ich bekommen, werde ich genügend Geld verdienen und kann ich mir all die wunderbaren Dinge des Lebens leisten, was für eine Wohnung werde ich bewohnen oder werde ich mir selbst ein eigenes Haus bauen, werde ich bis ins hohe Alter gesund bleiben?“

 

Macht Euch über all diese Dinge keine Sorgen, denn ein unbeschwertes, inspiratives und schöpferisches göttliches Leben kann nur gelebt werden, wenn ihr Euch über das Sein, Tun und Haben entsprechend eurer Entscheidungen, Handlungen und Wege - die ihr erwählt habt - keine Sorgen macht. Es gibt keine berechtigten Gründe der Sorgen zu eurem Leben. Sorgen entstehen in euren Gedanken und werden durch Akzeptanz manifestiert - also vermeintliche „Wirklichkeit“. In dem ihr Euch keine Sorgen macht, bestehen auch keine Sorgen. Sorgen entstehen mit dem Bewusstsein, dass ihr all die Dinge, die ihr im Sein, Tun und Haben erwählt habt, auch braucht. Würdet Ihr all diese Dinge nur genießen und nicht brauchen, wären die Sorgen entweder nicht mehr vorhanden oder zumindest erheblich weniger.

 

Seht Euch die Vögel und die Tiere an: Sie sähen nicht, sie ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen. Auch wenn sie all das nicht tun und sich auch keine Sorgen machen, werden sie dennoch genährt. Sind wir Menschen mit unserem Bewusstsein nicht viel weiter als sie?

 

Wer von uns Menschen ist schon in der Lage, mit all seinen Sorgen sein Leben auch nur um eine geringe Distanz zu verlängern. Darum sorgt Euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeder Tag seine eigene Problematik hat. Lebt also immer nur einen Tag nach dem Anderen. Jeder neue Tag ist eine neue Tür, die ihr erst am Morgen des Tages öffnet. Mit öffnen der Tür, wird sich auch Euer Leben für den jeweiligen Tag ergeben. Nach beenden des Tages, schließt ihr diese Tür und werdet sie weder weiter benötigen noch das Bedürfnis haben, sie noch einmal zu öffnen. Nicht die Vergangenheit - an der ich nichts mehr ändern könnt - und auch nicht die Zukunft - die ihr noch nicht kennt - ist für Euer Leben wichtig, sondern nur der heutige Tag.“

 

Trachten wir also zuerst nach dem Reich Gottes (nach dem wahren göttlichen Leben, welches inwendig in uns als Himmel oder Paradies vorhanden ist) und nach seiner Gerechtigkeit (nach der rechten Umsetzung der wahren göttlichen Lehre in unser Leben und das Leben aller Mitmenschen und aller Wesen), so wird uns alles andere was wir zum Leben benötigen zufallen. Wenn wir das tun, fragen wir nicht mehr nach dem Sinn unseres Lebens, sondern werden zum Sinn des ganzheitlichen Lebens.