Joschua's Leserbrief 49:


Brauchen wir zum handeln erst ein muss?


 

Zu diesem Leserbrief wurde ich durch den Titel eines Fernsehberichtes angeregt der hieß: Biodiversität – Muss man jede Art retten? Mir geht es in diesem Leserbrief nicht um den wahren Hintergrund des Fernsehberichtes, sondern um deren Bezeichnung „muss“. Was ist nicht alles mit diesem Wort verbunden? Was müssen wir Menschen nicht alles tun? ... Oder müssen wir es nicht? Das möchte ich mit diesem Leserbrief einmal etwas aufklären.

 

Wenn als Grundlage zu einer Handlung davor ein „muss“ steht, dann bedeutet dies, dass wir etwas wollen. Auch hier kommt das Gesetz von Ursache und Wirkung zum tragen. Wenn wir eine entsprechende Wirkung in unserem Leben erreichen oder erleben wollen - etwas sein, tun oder haben wollen - dann „müssen“ wir zuvor etwas erbringen. An diesem Punkt beginnt immer die Schöpfung oder die Erschaffung von etwas Neuem. Was immer in unserem Leben sein sollte, getan werden sollte oder vorhanden sein sollte, es geginnt mit der Erwählung durch unsere Gedanken. Dies ist das „muss“ auf dem Weg zur Manifestierung aller Dinge in unserem Leben - und ist in der Regel für uns Menschen ein angenehmes „muss“. Meistens wird dieses „muss“ nicht einmal als „muss“ wahrgenommen. Das hängt damit zusammen, dass wir im Bezug zu diesen von uns selbst gewählten Erwählungen nicht bewusst zu uns sagen: „ich muss“. Sicherlich ist uns bewusst - bzw. sollte uns bewusst sein -, dass es für unsere persönlichen Erwählungen kein „muss“ geben sollte. Aus höherer Ebene des spirituellen Lebens gibt es auch tatsächlich kein „ich muss“, sondern ein „ich kann“.

 

Ganz anders verhält es sich bei Dingen des globalen und allgemeinen Lebens - unserer Realität auf diesem Planeten Erde. Hier werden wir schon des Öfteren mit einem „muss“ im Bezug zum ganzheitlichen Leben konfrontiert. Zum Beispiel mit der Frage zur Fernsehsendung: Muss man jede Art retten? Schon jetzt möchte ich dazu die Antwort geben: Man muss nicht - aber man kann! Wenn wir uns immer aus höherer spiritueller Ebene dessen bewusst sind, dass nichts Wirkliches existiert und nichts Unwirkliches bedroht werden kann, dann gibt es für uns Menschen zu allen Dingen des Lebens kein „wir müssen“. So lautet denn auch die eine Botschaft an uns: Wir müssen auf dieser Welt nichts tun! Wir müssen die Welt nicht retten, wir müssen keine Mitmenschen retten oder helfen, wir müssen auch kein anderes Lebewesen retten oder helfen und wir müssen uns auch nicht selbst retten oder helfen. Aber die andere Botschaft lautet: Das alles können wir tun! Wir können die Welt retten, wir können unsere Mitmenschen retten oder helfen, wir können andere Lebewesen retten oder helfen und wir können uns auch selbst retten oder helfen.

 

Zwingen wir uns in diesem Leben zu keinem „ich muss“ - sondern handeln immer erst dann, wenn wir die Gefühle haben „ich möchte“ und „ich kann“. Wenn alle Menschen mit diesem Bewusstsein handeln würden, dann würden wir eine völlig neue Lebensweise auf diesem Planeten Erde kennenlernen und erleben. Wir würden verstehen, dass wahres göttliches Leben nur in völliger Freiheit gelebt werden kann - so auch in unseren Entscheidungen zu allen Erwählungen im Sein, Tun und Haben. In unserem derzeitigen Leben treffen wir oft Entscheidungen zum allgemeinen Leben als unfreiwillge Handlungen und als Folge einer uns anerzogenen falschen Moral (über Moral habe ich einen Leserbrief mit dem Titel „Menschliche Moral: wohin führt sie uns?“ geschrieben). Es ist ein Leben in Unfreiheit und ein Leben voller Zwänge. Die Folge davon ist ein Leben in dem wir Mensche Dinge tun, die wir eigentlich nicht möchten - ein Leben, in dem wir uns nicht völlig selbstverwirklichen können und wir daher nicht glücklich und zufrieden werden.

 

Es mag für uns kein leichter und angenehmer Weg sein, aber wenn wir ein wirklich bewusstes göttliches Leben erleben möchten, in dem wir uns frei entfalten können und das uns wahrhaft glücklich und zufrieden macht, dann sollte es für uns kein aufgezwungenes „ich muss“ mehr geben. Handeln wir immer nach unserem inneren Gefühl, dass uns zur rechten Zeit die Gefühle „ich möchte“ und „ich kann“ vermittelt.