Joschua's Leserbrief 14:


Unser Leben: Ein Weg auf der Suche nach dem Glück


 

Ich glaube, dass ich mit diesem Thema einen sehr wichtigen Bereich unseres Lebens anspreche - denn, wir alle sind auf der Suche nach dem Glück! Selbstverständlich hat jeder Mensch eine etwas andere Vorstellung von dem Zustand „Glück“.

 

Fest steht, dass die meisten Menschen einen falschen Weg eingeschlagen haben und daher ihr Leben als „nicht glücklich“ erleben. Für sie bedeutet Leben, sich mühen und sorgen, Belastungen zu tragen, Verpflichtungen und Beschränkungen zu akzeptieren und mangelnde Freiheit, mangelnde Liebe, mangelnden Frieden, mangelnde Harmonie, mangelnde Gesundheit, mangelnden Erfolg und mangelnde Selbstverwirklichung als unabänderbar hinzunehmen.

 

Die meisten Menschen leben in dem Bewusstsein, dass eben dies „ihr Schicksal sei“ - was aber nicht der Wirklichkeit entspricht. Das Leben eines jeden Menschen könnte um so viel einfacher und lebenswerter sein - ein Leben, das für jeden Einzelnen von uns schon existiert und uns zufrieden und glücklich leben lässt. Auch für Sie existiert diese Lebensvariante. Sie war immer da und wartet darauf, dass sie zugreifen und diese Lebensform erwählen. Greifen Sie also zu - beim nächsten Mal -, denn „das Glück“ hat sicher schon des Öfteren an Ihrer Tür geklopft, nur haben Sie es nicht gesehen bzw. nicht wahrgenommen.

 

Wenn wir Menschen auf der Suche sind, wie wir (noch) zufrieden(er) und glücklich(er) werden, dann kommen wir an dem Begriff „loslassen“ nicht vorbei. Es ist der Weg, der sich gegen unsere allgemeine Meinung von „Zufriedenheit und Glück“ wendet. Im Allgemeinen verbinden wir Menschen mit diesen Begriffen etwas Bestimmtes zu besitzen und das Trachten danach es zu besitzen. Dann, wenn wir es besitzen - so vermeintlich unsere Meinung - würden wir zufrieden und glücklich. Würden wir wirklich? ...

 

Die Problematik liegt nicht in dem „vorhandenen Sein, Tun oder Haben“ - dass kann durchaus zufrieden und glücklich machen - sondern in dem Streben nach dem „nicht vorhandenen Sein, Tun oder Haben“. Und das deshalb, weil wir der Meinung sind, dass wir erst damit zufrieden und glücklich werden. Nicht der Besitz macht zufrieden und glücklich, sondern das Bewusstsein, dass wir das nicht Vorhandene nicht benötigen und wir uns über die vorhandenen Dinge freuen und den vorhandenen Zustand genießen.

 

Es gibt einen Spruch, der sicher an anderer Stelle in diesem Buch schon einmal erwähnt wurde bzw. noch erwähnt wird. Dieser Spruch sagt: „Genieße alles, brauche nichts!“

 

Ich weis, dass sich diese Tatsache nicht so ohne weiteres in unser Leben umsetzen lässt. Gerade ich selbst bin ein Beispiel dafür, dass es nicht so einfach ist. Viel zu sehr war in früheren Jahren mein Leben durch das Sein, Tun und Haben wollen geprägt. Und - es hatte auch funktioniert! Ich war das, was ich sein wollte - ich tat das, was ich tun wollte - und ich besaß das, was ich haben wollte. Man müsste der Meinung sein, dass ich ein zufriedener und glücklicher Mann gewesen war. Zufrieden und glücklich im Sinne des Erfolgsdenkens, dass ich all das war, tat und hatte, was ich erreichen wollte, sicherlich.

 

Aber Erfolge machen nicht wirklich zufrieden und glücklich. Erfolg ist eine Droge, die immer mehr verlangt um erneut Zufriedenheit und Glück zu erlangen. Es ist ein Teufelskreislauf, aus dem man nur schwer wieder herauskommt. Obwohl ich noch rechtzeitig den Absprung gemacht habe, sind leichte Entzugserscheinungen heute noch vorhanden. Aber auch die, da bin ich mir sicher, werden in absehbarer Zeit erlöschen. Und das nicht deshalb, weil ich der Meinung bin, dass mein früheres Leben falsch war, sondern deshalb, weil ich mir im Bezug dazu ein neues Bewusstsein erwählt habe.

 

Egal was wir im Leben beabsichtigen zu sein, zu tun oder zu haben, es ist aus der allgemeinen Betrachtung weder falsch noch richtig. Das wird es erst, aus unserer persönlichen Betrachtungsweise. Richtig oder falsch ist etwas, wenn im Bezug zu unserer Erwählung das Resultat eintritt oder nicht eintritt. Um auch hier einen schon einmal genannten Satz zu verwenden: „Wenn wir nach A wollten, aber in B angekommen sind, dann sind wir offensichtlich den falschen Weg gegangen!“ Wenn wir also wahre Zufriedenheit und wahres Glück erleben wollen, dann erlangen wir dies nicht über Sein, Tun und Haben wollen, sondern durch Loslassen.

 

Wenn wir sind, was wir sind - im Sein angekommen sind - dann brauchen wir „nichts mehr“ und brauchen erst recht „nicht noch mehr“. Um dort hinzugelangen - was für die meisten Menschen sicherlich noch ein weiter Weg ist - müssen wir uns im Loslassen üben. Eine Übung, die schrittweise geschehen sollte und auch kann, da kaum jemand von einer Minute zur anderen Minute in seinem Leben einen so gewaltigen Schritt vollziehen kann.

 

Um den Begriff loslassen noch einmal verständlich zu machen: Es geht nicht darum, das wir unserer Besitz weggeben - ebenfalls auch nicht darum, unser Sein und unsere Handlungen aufzugeben. Vielmehr geht es darum, zu überprüfen, in wie weit wir an unseren Besitz hängen und bereit wären ihn aufzugeben oder wegzugeben. Loslassen bedeutet nicht unbedingt unseren Besitz wegzugeben, sondern nicht unser Herz an diese Besitztümer zu hängen. Denn wenn unser Herz an die Dinge oder Besitztümer hängt, die unserem Sein, Tun und Haben entsprechen, machen wir unsere Zufriedenheit und unser Glück davon abhängig.

 

Wer sich bewusst in seinen Gedanken von seinen Besitztümern, von seinem Sein, Tun und Haben gelöst hat, erlangt dadurch einen inneren Reichtum - was sich durch eine tiefe Zufriedenheit und einem tiefen Glücksgefühl ausdrückt. Wenn wir dort angelangt sind, leben wir in göttlicher Harmonie mit allem-was-ist und sind Teil von allem-was-ist.