Joschua's Leserbrief 10:


Der Weg ist das Ziel ... das Ziel des neuen bewussten Lebens


 

Nachdem wir nun bereit sind, ein neues bewusstes Leben zu beginnen, stellt sich damit für uns vielleicht die Frage: „Welches Ziel bezwecken wir damit zu erreichen?“... Die Antwort darauf lautet: „Kein Ziel - nur einen bewusst gelebten Weg!“

 

Eines der Irrtümer, denen wir Menschen unterliegen ist, dass uns gesagt wurde, dass wir in unserem Leben ein Ziel brauchen auf das wir Menschen hinarbeiten können – und weil wir alle im gewissen Maße autoritätshörig sind, versuchen wir dieses Ziel auszumachen, um es zu erreichen. Dieses von uns gewählte Ziel wird zu einem Bestandteil des Sinns unseres Lebens. Damit dieser Sinn unseres Lebens aufrecht gehalten bleibt, besteht die Möglichkeit, nach erreichen eines Zieles sich immer wieder ein neues Ziel zu erwählen. So ein Leben wäre geprägt durch Erfolgserlebnisse, die sich nur bei Erreichen des Zieles einstellen. Was aber wäre, wenn wir das erwählte Ziel nicht erreichen: Wir hätten demnach den Sinn unseres Lebens verfehlt!

 

Vielleicht haben wir uns ja alle in dieser kurzen Schilderung wiedererkannt. All denen, die mit großem Einsatz und großer Mühe versuchen ein bestimmtes Ziel – zum Beispiel in der Familie, im Beruf, im Hobby oder im Sport – zu erreichen, möchte ich hier folgenden Trost entgegenbringen: Entspannen wir uns, denn es ist nicht wichtig, dieses oder jenes Ziel zu erreichen … Nein! … Im Leben geht es nicht um irgendwohin zugelangen - also ein Ziel zu verfolgen - auch nicht um Erfolge, Gewinne oder Gewinnen. Im Leben geht es aber auch nicht um Entsagung. Leben bedeutet Schöpfung, Leidenschaft und Erfahren - das ist der Weg des Lebens - der Weg der Selbstverwirklichung.

 

Wer mit Liebe und Leidenschaft sich eine Familie, einen Beruf, ein Hobby oder eine sportliche Betätigung erwählt, lebt in dem Wachsen dieser Erwählung. Das wahre bewusste Leben findet auf dem Weg des Wachsens – der Schöpfung – statt. Gemessen an der Intensität und Leidenschaft, die wir dabei empfinden, entwickelt sich ein entsprechendes Selbst-bewusst-sein zu dem, wer-wir-wirklich-sind: Schöpfer und manifestierte Göttlichkeit.

 

Das ewige göttliche, kosmische Leben (das ewige Spiel des Lebens), bewegt sich wie eine Spirale immerwährend nach oben – zu einem immer höheren Bewusstsein. Es gibt kein Ende und somit auch kein Ziel, das es dabei zu erreichen gilt. Es gibt ebenso keine Verpflichtung, dieses oder jenes zu tun, oder dieses oder jenes Ziel zu erreichen. Würde es so etwas wie ein Ziel geben, dass es für uns Seelen zu erreichen gilt, wäre in dem Moment das göttliche Leben vorbei. Auch gibt es auf diesem Weg keine Beschränkungen, keine Begrenzungen und keine Richtlinien. Nur ein Leben in völliger Offenheit und Freiheit lässt uns wahrhaft, bewusst Leben und zu dem werden, wer wir wirklich sind – nämlich göttliche Wesen.

 

Der Weg des Lebens, auf dem wir uns befinden und bewegen, wird erst dann für uns bewusst gelebt, wenn es auch ein ständiges Auf und Ab gibt. Erst durch die Wechselseitigkeit des Lebens, können wir die Erfahrungen machen, die Bestandteil des von uns selbst erwählten Lebens sein sollten. Würden wir uns z. B. schon in jungen Jahren als Ziel beruflichen Erfolg mit finanziellem Wohlstand erwählen, das wir innerhalb einiger Jahre erreichen könnten, würde unser Leben von da an auf eine weitgehend waagerechte Ebene - ohne Höhen und Tiefen - verlaufen. Wir hätten zwar unser erwähltes Ziel im natürlichen Leben erreicht, und wären evtl. für das gesamte weitere Leben finanziell abgesichert, aber es könnte und würde sich keine wirkliche Zufriedenheit einstellen.

 

Solange uns Menschen bedauerlicherweise suggeriert wird, dass es zu den erstrebenswerten Zielen gehören sollte, beruflichen Erfolg zu haben, Eigentum zu erwerben, und mit Reichtum sein künftiges Leben abzusichern – und wir dies glauben und danach trachten -, werden wir nicht wahrhaft bewusst leben und keine tiefe Zufriedenheit erlangen. Vergessen wir deshalb alles, was uns bisher über das Leben gesagt wurde - das in der Regel nur denen wirklich dienlich ist, die es über die Medien verbreiten - und beginnen jetzt ein neues Leben, das unser ganz persönliches Leben ist. Damit möchte ich aber nicht gesagt haben, dass wir in Zukunft ein entbehrliches Leben führen sollten. Ganz und gar nicht! Die wahrhaft göttliche Grundlage des Lebens bedeutet nun einmal für uns, dass wir alles sein, tun und haben können, was immer wir uns vorstellen und erwählen - nur sollte es nicht für uns das Ziel sein.

 

Auf dem Weg des Lebens sollten wir so viel an wunderbaren Erfahrungen im Sein, Tun und Haben machen, wie wir möchten – ohne Einschränkungen und ohne Begrenzungen. Wünschen und Genießen wir alle diese wunderbaren Erfahrungen, aber brauchen wir sie nicht. Mit dem Brauchen würden wir wieder dem Bewusstsein verfallen, das mit den Erwählungen des Sein, Tun und Haben ein Ziel verfolgt wird.

 

Hierzu möchte ich folgendes Beispiel geben: Wir wissen, das wir alles Sein, Tun und Haben können, was immer wir uns wünschen und erwählen. Wenn wir aber ein bestimmtes Ziel in unserem Leben als tieferen Sinn erwählen und erreichen, wäre damit gleichzeitig eine Einschränkung verbunden, über das hinaus wir uns nicht weiterentwickeln - weiter erschaffen - weiter erfahren - würden.

 

Wir sehen, das Leben sollte keine Einschränkungen und Beschränkungen durch ein gewähltes Ziel haben. Wenn wir den Weg unseres Lebens offen lassen – also kein Ziel erwählen –, entwickeln, erschaffen und erfahren wir uns immer wieder neu, in dem Umfang der jetzigen Erwählung des Sein, Tun und Haben. Welche Erwählung des Sein, Tun und Haben das morgen auf unserem Lebensweg sein wird, ist heute nicht von bedeutet. Wir entwickeln uns als Seelen entsprechend unserem Bewusstsein immer weiter, in deren Zusammenhang auch unsere Erwählungen ausfallen werden.